Steuerliche Unterschiede zwischen Deutschland und SpanienSteuerliche Unterschiede zwischen Deutschland und SpanienEin umfassender Vergleich und Tipps für Auswanderer

Ein umfassender Vergleich und Tipps für Auswanderer

Wenn Sie planen, nach Spanien auszuwandern, ist es wichtig, die steuerlichen Unterschiede zwischen Deutschland und Spanien zu kennen. Die Steuersysteme beider Länder weisen erhebliche Unterschiede auf, die Auswirkungen auf Einkommen, Vermögen und Erbschaften haben können. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen detaillierten Überblick und praktische Hinweise, worauf Sie achten sollten.


Steuersystem in Deutschland und Spanien: Ein Überblick

MerkmalDeutschlandSpanien
BesteuerungsgrundlageWelteinkommenWelteinkommen
Progressiver SteuersatzJa, bis zu 45 %Ja, bis zu 47 %
Kapitalertragssteuer25 % + Solidaritätszuschlag19 % bis 28 %, je nach Betrag
Mehrwertsteuer (USt.)Standard: 19 %, ermäßigt: 7 %Standard: 21 %, ermäßigt: 10 % und 4 %
ErbschaftssteuerVariabel, abhängig vom Verwandtschaftsgrad und BundeslandVariabel, abhängig von Region und Verwandtschaftsgrad

Einkommenssteuer: Unterschiede im Detail

In beiden Ländern wird das Welteinkommen besteuert, jedoch unterscheiden sich die Steuersätze und Freibeträge erheblich:

Deutschland

  • Progressiver Steuersatz von 14 % bis 45 %.
  • Grundfreibetrag: 10.908 € pro Jahr (Stand 2024).
  • Sonderregelungen für Ehepartner durch das Ehegattensplitting.

Spanien

  • Progressiver Steuersatz von 19 % bis 47 %, abhängig von der autonomen Region.
  • Persönlicher Freibetrag: 5.550 € pro Jahr.
  • Zusätzliche Freibeträge für Kinder und andere Familienangehörige.
EinkommenDeutschland: SteuersatzSpanien: Steuersatz
Bis 20.000 €0 % – 14 %19 % – 24 %
20.001 € – 50.000 €14 % – 42 %24 % – 37 %
Ab 50.001 €42 % – 45 %37 % – 47 %

Kapitalertragssteuer

Kapitalerträge wie Dividenden, Zinsen oder Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren werden in beiden Ländern unterschiedlich besteuert.

  • Deutschland: 25 % Abgeltungsteuer + Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
  • Spanien: Staffelung von 19 % bis 28 %, abhängig vom Ertrag:
    • Bis 6.000 €: 19 %
    • 6.001 € – 50.000 €: 21 %
    • Ab 50.001 €: 28 %

Erbschafts- und Schenkungssteuer

Die Erbschaftssteuer variiert in Spanien stark zwischen den autonomen Regionen, während sie in Deutschland je nach Bundesland und Verwandtschaftsgrad unterschiedlich ausfällt.

Deutschland

  • Freibeträge: 400.000 € (Kinder), 500.000 € (Ehegatten).
  • Steuersatz: 7 % bis 50 %, abhängig von der Steuerklasse und dem Wert des Erbes.

Spanien

  • Freibeträge: Variabel, in einigen Regionen sehr hoch oder sogar komplett erlassen (z. B. Andalusien für direkte Verwandte).
  • Steuersatz: 7,65 % bis 34 %, abhängig von der Region und dem Verwandtschaftsgrad.

Mehrwertsteuer

  • Deutschland: Standard: 19 %, ermäßigt: 7 % (z. B. für Lebensmittel).
  • Spanien: Standard: 21 %, ermäßigt: 10 % (z. B. für Lebensmittel und Medikamente) und 4 % (z. B. Grundnahrungsmittel).
Produkt/DienstleistungDeutschland (USt.)Spanien (IVA)
Lebensmittel7 %10 % oder 4 %
Dienstleistungen19 %21 %
Medikamente7 %10 %

Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

Um doppelte Besteuerung zu vermeiden, haben Deutschland und Spanien ein Abkommen geschlossen. Das DBA regelt, welches Land welches Einkommen besteuert und wie Doppelbesteuerung vermieden wird.

Wichtige Punkte im DBA

  • Einkünfte aus Immobilien: Besteuerung in dem Land, in dem die Immobilie liegt.
  • Renten: Besteuerung je nach Art der Rente und Wohnsitzland.
  • Kapitaleinkünfte: Vermeidung der Doppelbesteuerung durch Anrechnungsmethoden.

Tipps für Auswanderer

  1. Wohnsitzwahl: Informieren Sie sich, ob und wann Sie in Spanien steuerlich ansässig sind. Dies hängt von Ihrem Hauptwohnsitz und der Aufenthaltsdauer (183-Tage-Regel) ab.
  2. Beratung einholen: Nutzen Sie die Expertise eines Steuerberaters, der sich in beiden Ländern auskennt.
  3. Immobilienbesitz: Klären Sie, welche steuerlichen Pflichten mit einem Immobilienbesitz in Spanien verbunden sind.
  4. Rente: Prüfen Sie, wie Ihre deutsche Rente in Spanien besteuert wird und ob Anpassungen nötig sind.

Fazit

Der Wechsel von Deutschland nach Spanien bringt steuerliche Veränderungen mit sich, die sowohl Vor- als auch Nachteile haben können. Mit einer guten Planung und Beratung können Sie steuerliche Belastungen minimieren und die Vorteile beider Systeme nutzen. Spanien bietet vor allem für Ruheständler und Selbstständige attraktive Möglichkeiten, während Deutschland bei höheren Einkommen oft niedrigere Steuersätze bietet.

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